- Unterströmungstheorie
- Unterströmungstheorie,von O. Ampferer begründete, von E. Kraus, H. Cloos, F. A. Vening-Meinesz u. a. weiterentwickelte geotektonische Hypothese, nach der Konvektionsströmungen in den zähplastischen Zonen des Erdmantels (Unterströmungen) Bewegungen der Erdkruste verursachen. Dabei kann diese durch Zerrung zerbrechen (Bildung von Gräben, Schollengebirgen u. a.), aber auch zusammengeschoben werden (Faltung, Überschiebung), wobei die tieferen Teile in die Tiefe gezogen, »verschluckt« werden (Verschluckungszonen). Die Unterströmungen sollen durch Wärmeaustausch entstehen (als Energiequelle wird meist radioaktiver Zerfall angenommen), ihre Geschwindigkeiten wenige Millimeter bis Zentimeter pro Jahr betragen. Ähnliche Vorstellungen liegen auch der Plattentektonik zugrunde.
Universal-Lexikon. 2012.